Im Museum Soltau tut sich was. Eine Arbeitsgruppe um Regina Loftus möchte das Erdgeschoss als Raum für Kunst und Kultur aufwerten. Zurzeit sind dort Fotografien, Gemälde, Plastiken und Installationen von Manuel Liebhaber und Anna Manvelyan zu sehen, die in Berlin an der Universität der Künste studieren.
Unter dem Thema „Grenzen“ haben sie sowohl neue Werke geschaffen als auch vorhandene neu zusammengestellt. Wo liegt die Grenze zwischen Sehen und Fühlen?
Mit verbundenen Augen haben die jungen Künstler Plastiken hergestellt, die ausdrücklich zum Anschauen bestimmt sind. Die Grenze zwischen Künstlerin und Kunstwerk verschwimmt auf einer verfremdeten Fotografie, die Manvelyan bei der Arbeit an einem Kunstwerk zeigt. Zwei begehbare filigrane Installationen aus Stäben und Schnüren lösen die Grenze zwischen Innen und Außen auf. Riesige Gemälde stellen mehr oder weniger deformierte fettleibige Figuren dar. „Wahre Größe“ hat Manvelyan diese Bilder genannt, über die das Publikum heftig diskutierte. Wer überschreitet hier welche Grenzen? Oder hat nur der Betrachter Grenzen im Kopf?
In einer Tanz-Improvisation mit wenigen Requisiten stellten Hsiao-Ting Lee (Tanz) und Pablo Liebhaber (Schlagzeug) Grenzen und Grenzerfahrungen dar. Beide studieren an der Folkwang Universität der Künste in Essen und sind beruflich als Tänzerin und Schlagzeuglehrer tätig. Der Abend klang aus mit Musik von Vinylplatten, die Liebhaber als DJ im alten Küsterhaus auflegte, während die Ausstellungsräume geöffnet blieben.
Text: Gisela Steudter