Geschichte des Museums Soltau
In zentraler Lage, gegenüber dem Rathaus und norddeutschem Spielzeugmuseum befindet sich das Ensemble des „Soltauer Museums“, das aus zwei Gebäuden besteht. Das vordere Haus (Haus 1) war einst die alte Superintendentur der Evangelischen Johannisgemeinde. Erbaut wurde es 1830 von Pastor Daniel Friedrich Wolde (1769–1852), der um 1820 evangelischer Pastor in Soltau war.
Auf maßgebliches Betreiben des Gründers des Heimatbundes, Mittelschulrektor Karl Baurichter, erhielt der Heimatbund 1966 zunächst einen Raum im Erdgeschoss des alten Superintendentenhauses als Ausstellungsraum für das neue Soltauer Museum. Anfänglich musste das Museum die Räumlichkeiten des Gebäudes mit der Soldiner Heimatstube (einem Verein von Vertriebenen) sowie dem Soltauer Verkehrsverein teilen. Die oberen Etagen dienten noch als Wohnung. In den folgenden Jahren gelang es dem Heimatbund nach und nach, alle Räumlichkeiten des Hauses für museale Zwecke zu bekommen. 1974 konnte der Heimatbund das alte evangelische Gemeindehaus im hinteren Bereich des Grundstücks (Haus 2) für eine Erweiterung der Dauerausstellung sowie das dazwischen liegende Gartengrundstück hinzugewinnen.
Ehrenamtlicher Museumsleiter von 1966 (ab 1975 offiziell ernannt) bis zu seinem Tod 1985 war der gerade im Ruhestand getretene Grafiker, Tiefdruck- und Fotomeister, Georg Crone. Über fast zwei Jahrzehnte prägte er zusammen mit seiner Frau, der Kunst- und Kulturhistorikerin Margarete Crone das Image des Museums. Unter beider Regie wurde Haus 1 mit Ausstellungen zu den Themen Stadtgeschichte, Soltauer Ackerbürger des 19.Jh. sowie Handwerk und Haushaltsgegenständen ausgestattet. Haus 2 wurde mit Themen zu Ur- und Frühgeschichte und Geologie der Region eingerichtet. Dort befand sich auch eine Ausstellung zur Geschichte des Lagers Soltau in Friedrichseck, Dittmern dem größten deutschen Kriegsgefangenenlager im Ersten Weltkrieg. Ausreichend Platz bot das Haus 2 auch für die Unterbringung des Museumsmagazins, sowie Bibliothek und Büros. Sowohl Haus 1 (1988/89) als auch Haus 2 (2002) wurden teilweise umfangreich saniert und deren Ausstellungen neu konzipiert und eingerichtet,
2017 beschloss der Heimatbund bei seiner Mitgliederversammlung das Erbpachtvertragsverhältnis mit der Evangelischen Gemeinde für Haus 2 und das umgebende Gelände aufzulösen. Die hohen laufenden Betriebskosten für das in weiten Teilen baulich marode Gebäude und die mangelnde Akzeptanz der 2002 neu eingerichteten archäologischen Ausstellung bei den Besuchern führte zu diesem Beschluss. Bis Mitte 2019 wird nach Räumung des Hauses die Übergabe zurück an die Gemeinde erfolgen.